Trauma-Heilung: Befreie dich von emotionalen Lasten

von Ibo | Feb 9, 2023
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Verarbeitung von Traumata - Was ist das?

Traumata sind psychische Belastungen, die durch schwere Ereignisse ausgelöst werden, wie beispielsweise Gewalt, Unfälle, Krieg, Flucht, Katastrophen oder emotionale Verletzungen. Diese Erfahrungen hinterlassen tiefe Narben in unserer Seele und können nicht einfach ausgeblendet werden. Um Trauma heilen zu können, ist es unerlässlich, die auslösenden Erfahrungen zu verarbeiten und sich von der emotionalen Last zu befreien.

Was geschieht im Körper bei einem Trauma?

Ein Trauma ist eine extreme Belastung für den Körper. Normalerweise ist Stress eine nützliche Reaktion, da er dafür sorgt, dass Adrenalin ausgeschüttet wird. Dies war früher für unsere Vorfahren sehr wichtig, um schnell fliehen oder kämpfen zu können, wenn Gefahr drohte. Doch die meisten von uns sind heutzutage nicht mehr diesen Situationen ausgesetzt. Stress entsteht dennoch immer noch, zum Beispiel bei beruflichen Herausforderungen oder bei Konflikten mit dem Partner. Aber auch, wenn man eine Situation erlebt, die einen körperlich oder seelisch stark belastet.

Ein solch extremer und anhaltender Stress kann jedoch sehr schädlich für den Körper sein. Das Stress-Verarbeitungssystem ist überfordert und es können sogenannte peritraumatische Symptome auftreten, wie zum Beispiel das Durchleben der Situation immer wieder, Albträume und Dauerbereitschaft. Auch Angst kann sich ausbreiten und einen erstarren lassen.

Was Traumata mit deinem Gehirn anstellen

Traumatische Erfahrungen wie Unfälle, Katastrophen, Krieg oder Erfahrungen aus der Kindheit können Auswirkungen auf den Stoffwechsel und die Struktur des Gehirns haben. Es kann auch die Gedächtnisleistung beeinträchtigen. Dies ist darauf zurückzuführen, dass der Körper erhöhte Mengen an Stresshormonen ausschüttet und das sympathische Nervensystem stärker beansprucht wird. Dies führt dazu, dass sich der Puls erhöht und es Schwierigkeiten beim Einschlafen gibt.

Je länger dieser Stress anhält, desto stärker können sich die Auswirkungen auf die Informationsverarbeitung im Gehirn ausbreiten, insbesondere auf den Hippocampus, dessen Funktion es ist, die Wichtigkeit von Erfahrungen zu bewerten und sie gegebenenfalls in die Großhirnrinde zu transportieren, wo sie kognitiv eingeordnet werden und einen Lernprozess auslösen.

Wissenschaftliche Studien haben gezeigt, dass bei Personen, die an chronischen Traumata leiden, ein verringertes Volumen des Hippocampus vorliegt, was zu Beeinträchtigungen des Kurzzeitgedächtnisses und Schwierigkeiten beim Erlernen neuer Dinge führen kann. Um Trauma heilen zu können, ist es wichtig, diese Auswirkungen auf das Gehirn zu erkennen und professionelle Hilfe zu suchen.

Trauma verarbeiten - Eine Herausforderung

Es ist möglich, dass auch die Regionen des Gehirns, die sich in der Nähe des Hippocampus befinden, beeinträchtigt sind. Dort kann es zu einer Fehlfunktion kommen und die Verarbeitung von Gefühlen kann beeinträchtigt werden. Sinneseindrücke, Emotionen und körperliche Reaktionen, die mit Trauma in Verbindung stehen, können dadurch nicht korrekt gespeichert werden. Sie brechen auseinander wie die Bruchstücke eines zersplitterten Spiegels und es ist schwierig, sie als zusammengehörendes Ganzes zu verstehen.

Diese Bruchstücke können irgendwann unabhängig werden und plötzlich Erinnerungen an das Trauma aufblitzen lassen. Sie beeinträchtigen die Gegenwart und können bestimmte Gehirnfunktionen beeinflussen. Beispielsweise kann es zu Störungen im Broca-Zentrum kommen, was dazu führen kann, dass es schwierig ist, die Gefühle in Worte zu fassen. Auch die Schmerzschwelle kann beeinträchtigt sein und alltägliche Dinge können überwältigend sein.

Erinnerungen, die zurückkehren - Flashbacks und Gedankenkarussell

Die Bruchstücke, die durch dein Gehirn schwirren, können plötzlich wieder in Form von Flashbacks in dein Bewusstsein dringen. Sie können dich in Form von Albträumen heimsuchen oder dich unerwartet mitten am Tag überfallen. Sie können dich nervös machen, dir den Schlaf rauben und Angst einjagen.

Einerseits fühlt man sich dazu veranlasst, über das Erlebte zu sprechen und es endlich zu verarbeiten. Doch andererseits möchte man am liebsten nicht darüber sprechen und das Ereignis verdrängen. Man versucht alles zu vermeiden, was an das Trauma erinnert. Es ist verständlich, dass man sich vor der Überwältigung der Erinnerungen schützen möchte. Doch auf lange Sicht ist das keine Lösung, um Trauma zu heilen.

Wenn Trauma die Kontrolle übernimmt

Ein Flashback kann schnell außer Kontrolle geraten und in einer vollständigen emotionalen und körperlichen Überwältigung resultieren, die dich für Stunden oder sogar Tage in ihrem Griff hält. Dies ist eine normale Reaktion auf ein belastendes Ereignis oder ein Flashback, das zu stark ist, um es zu verarbeiten.

Eine Überwältigung kann sich durch Symptome wie Niedergeschlagenheit, Angst, Erstarrung, Verzweiflung, Überaktivität oder Rückzug äußern. Körperliche Symptome wie Herzklopfen, Schwitzen und Zittern können auch auftreten.

Wie kann man erkennen, ob man unter einem seelischen Trauma leidet?

Jeder Mensch erfährt gelegentlich belastende Erfahrungen, die nicht immer direkt von den Ereignissen selbst abhängen, sondern von der Art und Weise, wie wir damit umgehen. Jeder reagiert unterschiedlich auf potenziell traumatische Situationen.

Eine Möglichkeit, herauszufinden, ob man tatsächlich ein Trauma erlitten hat, besteht darin, typische Symptome zu beobachten. Wenn man sich hilflos fühlt und Schutz sucht, Ängste oder Panikattacken hat, die man vorher nicht kannte, sich verwirrt und die Kontrolle über das eigene Leben verloren hat, kann dies darauf hindeuten, dass man ein Trauma erlitten hat. Dies ist jedoch kein definitives Anzeichen.

Es ist absolut normal, dass man sich nach einem belastenden Ereignis von unangenehmen Emotionen, Gedanken und möglicherweise auch körperlichen Symptomen beeinflussen lässt. Dies sind völlig natürliche Reaktionen. Zum Beispiel sind innere Unruhe, Schlafstörungen, Konzentrationsschwierigkeiten und Traurigkeit keine Seltenheit. In vielen Fällen klingen diese Symptome innerhalb weniger Tage oder Wochen ab, wenn man es schafft, das Erlebte zu verarbeiten und zu heilen.

Wenn die Beschwerden anhalten:

Gewähre dir Zeit. Es kann vorkommen, dass die Symptome, die nach einem belastenden Erlebnis auftreten, lange anhalten, auch wenn das Ereignis selbst schon längst vorbei ist. In diesem Fall kann es zu einem dauerhaften Gefühl der Anspannung, Bedrohung und Schreckhaftigkeit kommen. Insbesondere wenn es sich bei dem erlebten um körperliche, sexuelle oder emotionale Übergriffe handelt, hält ein seelisches Trauma oft lange Zeit an.

Es ist wichtig, sich die Zeit zu nehmen, um das Erlebte zu verarbeiten und nicht zu versuchen, es zu verdrängen. Ein unverarbeitetes Trauma kann dich unerwartet überwältigen und es dir schwer machen, damit umzugehen.

Wie lange dauert die Heilung von einem Trauma?

Die Dauer der Heilung von einem Trauma hängt von vielen Faktoren ab. Wichtig ist, wie tief das Trauma verwurzelt ist und wie der aktuelle psychische Zustand ist. Kann man schnell offen über die auslösenden Ereignisse sprechen und sie verarbeiten oder ist es schwierig, sich mit den Ereignissen auseinandersetzen? Verursacht das Thema Panik oder kann man es mit Distanz betrachten?

Es gibt viele Faktoren, die eine Rolle spielen. Der wichtigste Faktor ist die aktuelle psychische Verfassung. Es ist nicht möglich, eine definitive Aussage darüber zu machen, wie lange die Heilung dauern wird. Was wichtig ist, ist das die Verarbeitung Zeit braucht und man sollte sich diese Zeit nehmen. Man sollte nicht zu schnell vorgehen, sondern in einem Tempo arbeiten, bei dem man sich nicht überfordert fühlt.

Es geht um das eigene Wohlbefinden, die Verarbeitung kann Jahre in Anspruch nehmen und das ist völlig in Ordnung. Je früher man Hilfe sucht, desto effektiver kann die Verarbeitung sein.

Kann ein Trauma geheilt werden?

In den meisten Fällen ist es möglich, ein Trauma zu überwinden. Einige Menschen benötigen lediglich Unterstützung durch Freunde oder Familie oder eine Beratungsstelle. Andere brauchen intensivere Therapie, um die Erfahrungen zu verarbeiten.

Um ein Trauma erfolgreich zu behandeln, ist es wichtig, professionelle Hilfe von einem Experten in Bezug auf Traumatherapie zu suchen. Dieser kann einen sicheren Rahmen für die komplexe Situation bieten, in der man sich befindet. In der Regel wird die Therapie ambulant durchgeführt. Wenn das Trauma jedoch so tief sitzt, dass es kaum auszuhalten ist und es zu schweren Depressionen oder sogar Suizidgedanken kommt, kann ein stationärer Aufenthalt in einer spezialisierten Klinik in Betracht gezogen werden.

Ob ambulant oder stationär, die Therapie zielt darauf ab, das Trauma zu akzeptieren und zurück in den Alltag zu finden. Man erlangt die Kontrolle über Erinnerungen, die ungewollt übermannen und kann die Lebensqualität deutlich verbessern. Begleitende Symptome wie Depressionen, Panikattacken, Schlafstörungen und Konzentrationsprobleme werden gelindert. Letztendlich wird die psychische Gesundheit umfassend wiederhergestellt. Ein wichtiger Aspekt bei der Heilung eines Traumas ist es, professionelle Unterstützung in Anspruch zu nehmen, um die Erfahrungen zu verarbeiten.

Welche folgen kann ein Trauma mit sich bringen?

Es gibt verschiedene Auswirkungen, die von emotionaler Belastung herrühren können. Ein Trauma kann man in der Regel schrittweise überwinden und muss nicht unbedingt mit langfristigen Konsequenzen rechnen. Allerdings gibt es auch die Möglichkeit, dass man eine sogenannte Trauma-Nachwirkung entwickelt.

Eine der häufigsten Folgen ist die posttraumatische Belastungsstörung. Dabei durchlebt man die Situation immer wieder und möchte sie vermeiden, während man sich gleichzeitig ständig bedroht fühlt. Zudem kann ein Trauma zur Entstehung von Erkrankungen wie Depressionen, Zwangsstörungen, Angststörungen oder Sucht führen.